Reiseinformationen

Baikal See – Gobi – Takla Makan – Zentralasien – Süd-Kaukasus

© Reinhart Mazur, 2004-2008



Die nachfolgenden Länderinformationen  beziehen sich auf eine Reise mit dem Toyota LandCruiser HZJ75, die wir von Anfang April bis Ende August 2004 unternahmen.



Reiseroute (33.610 km):


Österreich (630 km)

Hinfahrt: Nussdorf/Attersee-Alland-Deutschkreuz (360 km)
Rückfahrt: Villach-Tauern-Salzburg-Nussdorf/Attersee (270 km)



Ungarn (590 km)

Balf-Györ-Budapest-Polgar-Nyiregyhaza-Mateszalka-Fehergyarmat-Tiszabecs


Ukraine (2.820 km)

Vylok-Vinogradiv-Hust-Dolina-Ivano-Frankivs'k-Ternopil-Vinnica-Uman-Odessa- Zatoka-Odessa-Herson-Simferopol-Jalta-Sudak-Dzankoj-Melitopol-Mariupol- Donezk-Krasni Luc-Birukovo


Russland (7.620 km)

Novoschachtinsk-Volgograd-Saratov-Engels-Marks-Samara-Ufa-Tscheljabinsk -Kurgan-Tjumen-Ischim-Omsk-Novosibirsk-Kemerovo-Mariinsk-Krasnojarsk- Irkutsk-Baikal(Olchon, Listvianka-Ulan Ude-Kyachta


Mongolei (4.810 km)

Altan Bulag-Darkhan-Amarbayasgalant Kloster-Erdenet-Bulgan-Ulaan Baatar- Kharkorin (Karakorum)-Khujirt-Arvaykheer-Bayankhongor-Bayanlig-Gurvantes(Urt)- Noyon-Sevrey-Hongoryn els-Yolin Am-Dalanzagad-Mandalgovi-Ulaan Baatar-Öndörkhaan- Baruun Urt-Saynshand-Zamyn Uud


China (7.920 km)

Erenhot-Jining-Hohehot-Baotou-Linhe-Bayan Mod-Ejin Qi-Khara Khoto-Jinta- Jiayuguan-Anxi-Dunhuang-Aksay-Lenghu-Mangnai-Mangnai Zhen-Ruoqiang-Qiemo- Minfeng-Luntai-Korla-Urumqi-Altay-Burqin-Kanas See-Burqin-Karamay-Kuytun-Yining-Korgas


Kasachstan (1.920 km)

Qorghas-Köktal-Shonzhy-Almaty-Korday-Merke-Taraz-Shymkent-Türkistan- Shymkent-Keles


Uzbekistan (870 km)

Keles-Tashkent-Samarkand-Buchara-Olot


Turkmenistan (1.290 km)

Turkmenabad-Mary-Ashgabat-Turkmenbashi


Azerbaijan (500 km)

Baku-Samixi-Qebele-Sheki-Zaqatala-Balaken


Georgien (500 km)

Lagodekhi-M5-Tbilisi-Gori-Borjomi-Akhaltsikhe-Vale


Türkei (2.060 km)

Posof-Erzurum-Sivas-Ankara-Istanbul-Ipsala


Griechenland (540 km)

Alexandroupoli-Thessaloniki-Edessa-Niki


Makedonien (120 km)

Bitola-Ohrid-Sv. Naum


Albanien (310 km)

Pogradec-Lin-Elbasan-Tirana-Shkoder-Hani Hotit


Serbien und Montenegro (190 km)

Tuzi-Petrovac-Budva-Kotor-Herceg Novi


Kroatien (720 km)

Dubrovnik-Split-Sibenik-Zadar-Rijeka-Rupa


Bosnien und Herzegowina (10 km)

Neum


Slowenien (190 km)

Ilirska Bistrica-Ljubljana-Kranj-Bled-Jesenice



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Ungarn


Grenzformalitäten

Einreise nach Ungarn vom kleinen österreichischen Grenzübergang Deutschkreuz problemlos ohne Wartezeit. Dort keine Abfertigung von LKW. Bei der Ausreise in die Ukraine bei Tiszabecs 20 Minuten Wartezeit, Auto wird im Computer gecheckt. Dieser kleine Grenzübergang bedient hauptsächlich lokalen PKW- Verkehr. Keine LKW-Abfertigung.


Autobahnvignette

Zur Benützung der ungarischen Autobahnen muss eine Vignette gekauft werden. Diese sind u.a. an Tankstellen erhältlich, die am Strassenrand mit dem Schild 'Matrica - Vignette' gekennzeichnet sind. Preis 2000 HUF (ca. 8,50 EUR) für Kat. D1 (LandCruiser, 10 Tage). Vorhandensein wird an Autobahnabfahrten und am Autobahnende kontrolliert!


Treibstoffversorgung

Sehr dichtes Tankstellennetz. Diesel kostet ca. 215 HUF (ca. 0,90 EUR)


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Ukraine


Grenzformalitäten

Einreise am kleinen (aber internationalen) Grenzübergang bei Vylok. Wir wurden aus der kurzen Schlange vor uns wartender PKW herausgewunken. Abfertigung nach 1.5 Stunden erledigt. Das heisst: Kontrolle der Visa am Computer, der Grenzbeamte füllt für uns die obligate 'Migration-Karte' aus. Zollkontrolle anschliessend mit genauer Durchsuchung des Fahrzeugs (50 kg Freigepäck pro Person ist zollfrei!), Die Zolldeklaration wird auf deutschsprachigem (!!) Formular gemacht und auf Richtigkeit überprüft. Erst auf nachdrückliches Verlangen erhalten wir ein eigenes Exemplar der Zolldeklaration mit den nötigen Stempeln und der Unterschrift des Zoll-Chefs!
In der Zolldeklaration wird auch das Fahrzeug aufgeführt, unklar bleibt aber bis zur Ausreise, ob wir auch eine extra Deklaration für das Fahrzeug benötigen. Bei der Ausreise nach Novoschachtinsk (RUS) haben wir dann die Gewissheit, dass eine extra Deklaration für das Fahrzeug nicht erforderlich ist.
Die Grenzabfertigung bei der Einreise erwies sich als unproblematisch. Dennoch ist grösste Vorsicht geboten! So hätte man uns ohne Zolldeklaration einfach fahren lassen, was bei der Ausreise zu erheblichen Schwierigkeiten geführt hätte. Schmiergeld wurde nicht verlangt und auch nicht gegeben.
Im Zollgebäude besteht die Möglichkeit des Geldwechsels. VISA- und Mastercard werden akzeptiert. Von den Angeboten diverser Autoversicherer ausserhalb des Zollgebäudes muss kein Gebrauch gemacht werden, da die Grüne Versicherungskarte in UA gilt.
Ausreise nach Russland auf der M03 bei grossem internationalen Grenzübergang ohne Wartezeit! Die Ukrainer kontrollieren Pass, Migrationskarte und die Zolldeklaration. Kurze Fahrzeugkontrolle. Dauer der Prozedur: 20 Minuten. Abfertigung absolut korrekt.


Geldwechsel

1 EURO = 6,30 UAH (Griwna). Wenig Wechselmöglichkeiten. In den grossen Städten auch Bankomaten.


Treibstoffversorgung

Sehr dichtes Netz meist ultramoderner Grosstankstellen. Diesel überall erhältlich. Dieselpreis (kleine Differenzen zwischen den Tankstellen): 1,65 UAH (entspricht ca. 0,26 EUR) Dieselqualität sehr unterschiedlich von Tankstelle zu Tankstelle und abhängig vom Vertriebsnetz.


Lebensmittel

Bescheidene, aber ausreichende Einkaufsmöglichkeiten am Land in kleinen Geschäften ('Magazin', 'Produkti'), die den alltäglichen Bedarf befriedigen (Brot, Butter, etc.) Darüber hinaus gibt es viele auf Getränke spezialisierte Läden, in denen alle Sorten von Softdrinks, aber auch Trinkwasser in Flaschen angeboten werden. Obst und Gemüse werden häufig am Straßenrand von Bauern feilgeboten.
In den grossen Städten herrscht ein riesiges Angebot aller erdenklicher, oft europäischer, bzw. deutscher Waren.


Übernachtungsmöglichkeiten

Campingplätze im unserem Sinne sind unbekannt, selbst in Ferienregionen wie der Krim. TIR-Parkplätze existieren trotz Ankündigung nicht oder sind in katastrophalem Zustand. Das gleiche gilt für Motels oder Hotels, solche in grösseren Städten vielleicht ausgenommen, die aber sehr teuer sein können (mehr als 100 USD pro Zimmer). So bleibt nur eine naturnahe Übernachtung im Bereich der Wald- und Buschhecken, von denen die riesigen Felder im ganzen Land gesäumt sind. Dort ist stets ein sichtgeschützter, ungestörter Platz zu finden!


Strassenzustand, Orientierung

Das Fernstrassennetz ist gut ausgebaut, dennoch ist immer wieder mit bösen Überraschnungen (Schlaglöcher, Rippeln, schlecht geflickte Stellen, etc.) zu rechnen. 80-90 km/h schien uns eine vernüftige Reisegeschwindigkeit. In bestimmten Landesteilen (z.B. im Karpatenbereich) ist der Strassenzustand sehr schlecht (unzählige tiefe Schlaglöcher). Noch schlimmer, fast schon katastrophal schlecht, sind oft die Strassen innerorts, auch in Grossstädten wie Odessa.
Die Durchgangsstrassen sind ausreichend (in Kyrillisch) beschildert, bei Stadtdurchfahrten kommt es häufig vor, dass eine Wegweisung plötzlich endet. Hier hilft dann nur der GPS.


Kontrollen unterwegs

Eine Zollkontrolle (Kontrolle der Zolldeklaration) erlebten wir nur ein einziges Mal, nahe der russischen Grenze. Polizeikontrollen waren schon sehr viel häufiger. Dabei ging es um die Pässe und die Migrationskarte. Die Kontrollen waren korrekt aber nicht freundlich. Bei etlichen grossen Kontrollstellen konnten wir unkontrolliert unter den misstrauischen Blicken der Beamten passieren.
Immer wieder stösst man unvermutet auf 'Radar'-Kontrollen. Vor allem in der Peripherie der Orte, wo man sich nur schwer an die vorgeschriebenen 40 km/h hält. Hier gilt es also, die Höchstgeschwindigkeit eisern einzuhalten und sich dann darüber zu freuen, nicht erwischt worden zu sein.
Aber auch Überland muss mit Radarkontrollen gerechnet werden, meist dort, wo die vorgeschriebene Maximalgeschwindigkeit üblicherweise überschritten wird. In eine solche Radarfalle sind auch wir einmal getappt. Kurz vor der russischen Grenze verlangte man dann von uns, zur Bank in der nächsten Stadt zu fahren, dort die Strafe einzuzahlen. Mit dem Zahlungsbeleg hätten wir dann beim Radarposten die Autopapiere zurückerhalten. Schließlich einigte man sich auf eine Strafzahlung in Höhe von 50 UAH (8 EUR) ohne Quittung.
Eine weitere beliebte Art abzukassieren ist jene, die 'Umweltschutz'-Beamte sich ausgedacht haben. Mit ihren Uniformen Polizisten ähnelnd, wollen sie eine Abgasprüfung vornehmen. Die kostet dann 20 EUR. In einem solchen Fall sollte man freundlich mit den Prüfern radebrechen und dann nach kurzem Gruß einfach davonfahren!


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Russland


Visa

Zum Bereisen Russlands gibt es eine Vielzahl in Frage kommender Visa. Ihnen allen ist gemein, dass zu ihrem Erhalt ein erheblicher Aufwand an Bürokratie und ein noch grösserer finanzieller Aufwand erforderlich ist. Ein Blick in den Lonely Planet Reiseführer 'Russia&Belorus' zeigt deutlich, was jedem bevorsteht, der nach Russland reisen will.
Es ist daher angeraten, ein auf Russland-Reisen spezialisiertes Reisebüro oder ein Visa-Beschaffungsbüro mit der Besorgung der Visa zu beauftragen. Das kostet zwar zusätzlich Geld, schont aber Nerven und spart Zeit.


Grenzformalitäten

Dank der russischen Bürokratie erwies sich die Einreise als etwas mühsam, nicht nur wegen unserer fehlenden Russisch-Kenntnisse. Immerhin war die Prozedur nach etwas über 1.5 Stunden überstanden.
Noch am ukrainischen Grenzposten wurden wir aufgefordert, dort die russische Autohaftpflichtversicherung abzuschließen (1 Monat: 2900 Rubel). Das Geld hierfür hatten wir schon im ukrainischen Donezk gewechselt, da wir nicht wussten, ob ein Geldwechsel auf der russischen Seite der Grenze (Novoschachtinsk) möglich sei (wir haben dort keine Bank entdeckt).
Die Grenzpolizei händigte uns die obligaten 'Migration'-Karten aus, die aber von der unsere Pässe kontrollierenden Grenzbeamtin ausgefüllt wurden. Dank der an Informationstafeln angebrachten Ausfüllhilfe hätten wir diese Prozedur auch selbst schnell erledigen können. Nach der Passkontrolle erhielten wir einen winzigen Papierfetzen, der sich aber als wichtiger Laufzettel herausstellen sollte.
Die Untersuchung des Fahrzeugs stellte den Zoll vor einige Probleme. Man war sich nicht klar, wie gründlich man vorgehen sollte. Schliesslich begnügte man sich mit der Kontrolle einer der sechs am Dachgepäckträger untergebrachten Kisten. Dazu musste der Beamte schon aufs Dach klettern. Völlig ratlos war man angesichts unserer grossen Wasservorräte und der beiden je 250 Liter fassenden Reservetanks, die im Wageninneren hinter einer Trennwand montiert sind.
Auf unsere Frage nach der Zolldeklaration, die wir ja zur Ausreise wieder benötigen würden, wurde uns nur gesagt, dass nach 10 km ein Zollposten käme, der uns diese Dokumente ausstellen würde.
Nach 10 km kam dann auch die Station. Nochmal Autokontrolle, dann ein Hürdenlauf durch verschiedene Instanzen:
1. Devisendeklaration (nur eine für zwei zusammengehörige Personen). Muss in Russisch ausgefüllt werden. Ein miesepetriges Fräulein erledigt das gnädigerweise für uns.
2. Eintippen der Fahrzeugdaten in den Computer, kostet 100 Rubel. Bei dieser Aktion ist unbedingt darauf zu achten, dass die Gültigkeitsdauer der Fahrgenehmigung für das Fahrzeug (UDOSTOVERENIJE) für den gesamten Reisezeitraum erteilt wird! Auf Grund eines seit Jahresbeginn 2004 gültigen Zollgesetzes sei dies angeblich nur mehr für einen kurzen Zeitraum (14 Tage) möglich.
3. Vorsprache beim Zolldirektor. Der entscheidet, dass wir trotz 1-monatiger Aufenthaltsdauer und Reiseziel Mongolei nur eine 14 Tage gültige Fahrgenehmigung für das Fahrzeug erhalten. Eine Verlängerungsmöglichkeit bestünde beim Zollamt in Volgograd. Das dort zuständige Zollamt weigerte sich aber, diese Verlängerung zu erteilen!
4. Nochmalige Fahrzeugkontrolle. Es gefällt ganz und gar nicht, dass wir mehr als 50 kg Reisegepäck pro Person mitführen.
5. Grosse Diskussion (mit einem der kein Wort Russich spricht) darüber, dass der Hotel-Voucher, den wir zur Erlangung des Visums kaufen mussten, Moskau nennt, obwohl wir da laut Reiseplan gar nicht durchkommen. Da hat unsere Visum-Beschaffungs-Firma in München offensichtlich Mist gebaut!

Die Ausreise in die Mongolei erfolgte am neuen, internationalen Grenzübergang Naushki bei Kyachta. Der bürokratische Ablauf ist gut organisiert und leicht zu befolgen. Öffnungszeiten der Grenzstation: 9-19 Uhr mit einer Mittagspause von 13-14 Uhr. Genau geprüft wurden das Visum, die OVIR-Registrationen und die (in Omsk verlängerte) Fahrgenehmigung. Eine neue Zolldeklaration musste ausgefüllt werden. Diese wurde mit jener der Einreise verglichen. Dauer der Abfertigung nicht länger als 15 Minuten.


Verlängerung der Fahrgenehmigung durch den Zoll

Die Verlängerung der Fahrgenehmigung (eine Art russisches Carnet de Passage) stellte sich als alptraumhaftes Erlebnis mit den Zollbehörden dar. Unser zweiter Anlauf beim Zoll in Omsk war letztlich (nach Zahlung von 571 Rubel) erfolgreich. Auf der Strecke blieben jede Menge Nerven. Mit viel Glück findet man am Stadtrand das für Kraftfahrzeuge zuständige Zollamt. Dort sind eine Vielzahl von Amtsstellen in der richtigen Reihenfolge zu durchlaufen und mehrere grosse Formulare in Russisch auszufüllen. Es ist prinzipiell davon auszugehen, dass man dabei nicht mit Hilfe oder Unterstützung rechnen kann. Grund sind die fehlenden Fremdsprachenkenntnisse der Zolbeamten, nicht böser Wille oder Schadenfreude. Die bürokratische Prozedur muss einfach überstanden werden. Dabei hilft, dass von Schikanen irgendwelcher Art keine Rede sein kann.


Geldwechsel

100 USD bringen 2.870 RUR (Russische Rubel)
100 EUR bringen 3.400 RUR
Wechselstuben sind oft im Erdgeschoss grosser Warenhäuser zu finden. Mit VISA und Mastercharge lassen sich in vielen Städten an Bankomaten Bargeld abheben.


Treibstoffversorgung

Dichtes Tankstellennetz, auch viele moderne Tankstellen.
Dieselpreise:
in Novoschachtinsk(nahe UA-Grenze): 7,70 Rubel (ca. 0.23 EUR)
in Omsk (Westsibirien): 9,50 Rubel (ca. 0,30 EUR)
in Irkutsk (Baikal-Region): 11,20 Rubel (ca. 0,35 EUR)
Getankt wird nach Vorabbezahlung der gewünschten Menge an der Kasse. Volltanken ("polnyi!") ist möglich nach Hinterlegung einer ausreichend hohen Kaution. An ausgesprochen wenig charmante Kassiererinnen, meist im europäischen Teil Russlands, muss man sich erst gewöhnen! Dieselqualität sehr unterschiedlich von Tankstelle zu Tankstelle und abhängig vom Vertriebsnetz.
Letzte Tankmöglichkeit auf dem Wege in die Mongolei in Kyachta an einer neuen Tankstelle 200 m vor dem modernen Abfertigungskomplex.


Lebensmittel

In jeder Stadt an der Hauptreiseroute gibt es beste Einkaufsmöglichkeiten. Zum einen findet sich immer ein mehr oder weniger grosser lokaler Markt, auf dem u.a. Obst und Gemüse in riesiger Auswahl und in allerbester (importierter) Qualität zu unglaublich günstigen Preisen zu erstehen sind. In den grossen Städten (z.B. Volgograd oder Irkutsk) wird ein schier unübersehbares Angebot präsentiert. Auch Fleisch in hervorragender Qualität wird zu unglaublich niedrigen Preisen verkauft (1 kg Rindsfilet 80 Rubel, also ca. 2,50 EUR).
Daneben gibt es in jeder Stadt mehrere sehr gut sortierte Supermärkte, die ein umfassendes Lebensmittelangebot, oft auch an westlichen Waren, zu günstigen Preisen offerieren. Diese Supermärkte liegen meist an Ausfallstrassen nahe von Wohngebieten, sind aber nicht so leicht erkennbar.


Übernachtungsmöglichkeiten

In grösseren Städten gibt es akzeptable Hotelunterküfte zu vernünftigen Preisen (1100-1400 Rubel, DZ mit Bad, inkl. Frühstück). Übernachtungen in der Natur finden sich praktisch überall. Ob man davon Gebrauch macht, hängt sehr von der Jahreszeit (Mückenplage und Waldbrände im Sommer, überschwemmte oder morastige Wiesen im Frühjahr) oder vom aktuellen Wetter ab (tief verschlammte Wegspuren zu schönen Übernachtungsplätzen bei Regen). In solchen Notfällen bieten bewachte LKW-Parkplätze auf den grossen Durchgangsstrassen eine letzte Alternative. Oft sind hier auch einfachste Restaurants ('Kafe'), Motelübernachtungen, WC und Bad verfügbar.


Strassenzustand,  Orientierung

Hauptdurchgangsstrassen (Magistralen) weisen höchst unterschiedliche Beschaffenheit auf. Von 4-spurigen Autobahnen bis hin zu übelsten Schlaglochstrecken ist alles geboten. Das gleiche gilt auch für Nebenstrassen.
Die Orientierung ist unschwierig (mit wenigen Ausnahmen), da alles ausreichend beschildert ist (in Kyrillisch). Stadtdurchfahrten sind in der Regel völlig unzureichend beschildert. Wie in der Ukraine ergibt sich eine normale Reisegeschwindigkeit von 80-90 km/h.


Kontrollen unterwegs

Wir wurden etwa zwei- bis dreimal pro Tag von fixen Polizeiposten kontrolliert. Dies geschah vermutlich eher aus Neugier dem seltenen Fremden gegenüber. Die Pässe wurden verlangt, aber nur sehr oberflächlich durchgeblättert. Die Migrationskarte wurde erstaunlicherweise niemals ausdrücklich verlangt. Ein einziges Mal wurde die verlängerte Fahrgenemigung des Zolls genau überprüft.
Mit mobilen Polizeiposten muss immer dort gerechnet werden, wo wegen erhöhter Unfallgefahr die Geschwindigkeit auf 50 km/h oder darunter abgesenkt wurde oder in Städten, wo 40 km/h gilt. Es gab keine einzige schikanöse Anhaltung, vielleicht auch deswegen, weil wir uns streng an die Geschwindigkeitsvorgaben hielten. Ausserhalb der Städte warnt man sich vor Radarposten mit der Lichthupe.


Magistrale Baikal-Chita-Vladivostok

Der letzte Abschnitt der die Ostsee mit dem Pazifik verbindenden Magistrale ist noch immer nicht durchgehend geteert. Zwischen Tschita und Skovorodino gibt es noch etliche Baustellen, die jahreszeitlich bedingt u.U. nur mühsam zu bewältigen sind. Ein aktueller Filmbericht hierzu wurde Mitte Februar 2005 in ARTE-TV gezeigt. Siehe hierzu auch einen Bericht des Almaty Herold vom Juli 2004.


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Mongolei


Grenzformalitäten

Visum erforderlich aber problemlos bei den Botschaften zu bekommen.
Die Einreise mit dem eigenen Fahrzeug an dem neuen internationalen Grenzübergang Altan Bulag erwies sich als absolut unproblematisch. Im einzelnen waren folgende Stationen zu durchlaufen: Passkontrolle mit Ausfüllen einer Einreisekarte (Formular auf Englisch), Kfz-Versicherung (33 USD), Desinfektion des Fahrzeugs (30 Rubel), Registrierung des Fahrzeugs beim Zoll, Ausfüllen einer allgemeinen Zolldeklaration. Man erhält einige Kontrollzettel, die am Ausgang des Zollgeländes geprüft werden. Die Beamten sind sehr freundlich und hilfsbereit, manche sprechen gebrochen Englisch. Die Einreiseprozedur dauerte etwa eine halbe Stunde.
Bei der Ausreise nach China in Zamyn Uud ergaben sich unerwartet Probleme. Obwohl wir fristgerecht ausreisen wollten, waren wir länger als 30 Tage im Land, da wir schon einen Tag früher als geplant einreisten. Damit wurde ein anderes Visum erforderlich, eine Registration bei der Immigration in Ulaan Baatar und ein Exit-Visum. Das wir kein solches hatten, wurde an der letzten Station bei der Ausreise bemerkt, was unangenehme Folgen hatte: Wir mussten zurück nach Zamyn Uud und uns dort ein Exit-Visum beschaffen (bei der Immigration im Bahnhofsgebäude, 43 USD pro Visum). Immerhin verzichtete man darauf, uns wegen illegalen Aufenthaltes zu bestrafen (100-200 USD pro Person).


Geldwechsel

Geldwechsel bei Bank im Zollgebäude in Altan Bulag möglich.
100 USD bringen 116.000 MNT (Tugrig)
EURO, Rubel und andere Währungen werden in jeder der zahlreichen Wechselstuben in Ulaan Baatar günstig getauscht.
VISA und MasterCard sind weit verbreitet.


Treibstoffversorgung

Dichtes Tankstellennetz, am Lande meist nur einfachste Tankstellen mit stark eingeschränktem Sortiment (A-76 Benzin, evtl. auch Diesel) und zweifelhafter Qualität. Bei Rundtouren empfiehlt es sich, den benötigten Treibstoffbedarf in Ulaan Baatar zu bunkern. Dieselqualität aber auch hier nicht beonders.
Dieselpreise:
530 Tugrig (ca. 0,40 EURO) in Ulaan Baatar


Lebensmittel

Grosse Supermärkte in Ulaan Baatar (z.b. Sky Shopping Center im Gebäudekomplex des Chinggis Khan Hotels) bieten ein beachtliches Angebot an Lebensmittel aus Russland, Deutschland, Korea und China zu deutlich höheren Preisen als man es aus Russland gewohnt ist. Rindsfilet in sehr guter Qualität zu erstaunlich niedrigen Preisen ist in den Fleischabteilungen der Märkte zu bekommen.
Jeder Aimak-Hauptort verfügt über einen mehr oder weniger grossen Markt, der die Grundversorgung gewährleistet: Trinkwasser in Flaschen und Softdrinks, Brot, Konserven, wenig Obst und Gemüse, Fleisch nur in schlechter Qualität.
Die winzigen Läden in den kleinen Orten sind meist geschlossen.


Übernachtungsmöglichkeiten

Die Mongolei ist ein ideales Land für Camping in der freien Natur. Besondere Umsicht zur Schonung der Umwelt ist geboten.
Sehr günstige, zentrumsnahe Hotelunterkunft in Ulaan Baatar (aber etwas laut, da in Bahnnähe): Jiguur Grand Hotel, Teeverchidiin Strasse, unweit Friedensbrücke. (Preis für komfortables DZ ca. 60 USD, zahlbar auch per VISA, bewachter Parkplatz).
Auf dem Lande, auch in den Aimak-Hauptorten, nur einfachste Hotels, für Einheimische und hartgesottene Backpacker.
Nicht zu empfehlen sind 'Tourist Camps', Jurten-Unterkünfte am Lande oder bei Nationalparks, die vorzugsweise Gruppenreisende zu horrenden Preisen beherbergen.


Strassenzustand, Orientierung

Es gibt 3 Kategorien von Strassen:
- die wenigen mehr oder weniger guten Teerstrassen (Altan Bulag-Ulaan Baatar, Darkhan-Erdenet)
- die Hauptverbindungsstrassen zwischen den Aimak-Zentren, meist Wellblechpisten oder Erdstrassen mit parallelen Ausweichpisten (Reisedurchschnitt 40 km/h)
- sehr selten befahrene regionale Verbindungen in Form schmaler Pisten (Reisedurchschnitt 30 km/h)
Es empfiehlt sich dringend, bei Fahrten abseits der Teerstrassen (praktisch also immer) genaue topographische Karten zusammen mit einem GPS zu verwenden. Notfalls reicht auch die in Ulaan Baatar erhältliche 'Road Map of Mongolia' (1:2.5 Mio) aus. Die topographischen Karten (1:500.000) sind zu Preisen von 4.5 USD pro Blatt im Map Shop nahe der Zufahrt zum Gandan-Kloster westlich des Stadtzentrums zu beziehen. Diese Karten sind sehr genau und können so dabei helfen, tatsächliche Pisten von ausgefahrenen Zufahrten zu einsam liegenden Jurten zu unterscheiden. Dieses Problem stellt sich häufig in abgelegenen Landesteilen.
Bach- und Flussdurchfahrten sind bei regionalen Pisten hin und wieder zu bewältigen, es findet sich aber meist eine gut passierbare Furt, es sei denn, ein Unwetter hätte zu einem Anschwellen der Fluten geführt.
Sehr unangenehm können nicht rechtzeitig erkannte Sümpfe in Talsenken oder nicht zu umgehende Schlammpassagen werden, auch auf Hauptverbindungspisten, meist im Frühjahr und im Sommer nach Regenfällen.


Kontrollen unterwegs

Keine


Nützliche Adresse

Es sei jedem Mongolei-Interessenten empfohlen, im Zuge der Reiseplanung folgende Webseite zu besuchen: www.mongolei.com Der in Ulan Bator ansässige Mongolei-Experte Vait Scholz bietet hier jede Menge sehr hilfreicher Informationen. Mit seiner Reiseagentur 'Extratour-Erlebnisreisen' steht er auch einzelreisenden Autotouristen mit Dienstleistungen aller Art zur Verfügung. eMail-Anfragen werden prompt beantwortet.


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China


Grenzformalitäten

Problemlose Einreise mit Touristenvisum Kategorie L, das bei jedem chinesischen Konsulat ohne weiteres erhältlich ist. (Ausstellung am Tag der Beantragung gegen extra Gebühr).
Zur Einreise mit dem privaten Fahrzeug werden darüber hinaus u.a. eine chinesische Zulassung (chinesische Nummerntafeln) und ein befristeter chinesischer Führerschein benötigt. Diese Einreiseunterlagen, ebenso wie die Zollpapiere für die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs (kein Carnet erforderlich!), wurden von dem Reisebüro organisiert, das auch den (vorgeschriebenen) chinesischen Reisebegleiter stellte. Bei der Ausreise in Khorgas stellte sich aber heraus, dass ein zur Ausreise benötigtes Papier ('Durchreisegenehmigung' ??) nicht vorhanden war und uns die Ausreise mit dem Fahrzeug daher zunächst verweigert wurde.


Obligate Reisebegleitung bei privaten Kfz-Reisen

Touristen, die mit dem eigenen Auto China bereisen wollen, kommen also nicht umhin, in den sauren Apfel zu beissen und ein qualifiziertes China-Reisebüro mit der kostspieligen Erledigung aller Formalitäten zu beauftragen. Die Beschaffung der Vielzahl vorgeschriebener Genehmigungen (z.B. für die Fahrtroute) ist dabei weniger kritisch als die Auswahl des chinesischen Reisebegleiters. Hier ist prinzipiell vom Schlimmsten auszugehen! Wir hatten insofern Glück, als wir unseren Reisebegleiter Kong schon von einer vorhergehenden Reise (Pamir-Karakorum, 2002) kannten und wir uns auf seine Eigenheiten einstellen konnten. Sein grösstes Plus war, dass er uns, wie abgemacht, pünktlich mit allen notwendigen Unterlagen am Grenzort Erenhot erwartete und dadurch die Reise überhaupt erst ermöglichte. Als sehr problematisch erwies sich wieder einmal seine fehlende deutsche Sprechpraxis, was zu erheblichen Kommunikationsproblemen führte, die den Reisealltag erschwerten. Es muss deutlich gesagt werden, dass dieser Reisebegleiter nur sehr selten wirklich hilfreich agierte, meist jedoch einen völlig überflüssigen Ballast darstellte.
Wir können nur allen China-Interessenten raten, mit seriösen heimischen China-Reiseagenturen zusammenzuarbeiten, trotz der dadurch ca. 30 Prozent höheren Buchungskosten und darauf zu bestehen, die Qualifikation des vorgesehen Begleiters bzw. des Ersatzmannes (z.B. Fremdsprachenkenntnisse, nachgewiesen durch Zeugnisse) vertraglich abzusichern. Bei Interesse wende man sich an China Tours in Hamburg:

eMail:         info@china-tours.de
Webseite:   www.china-tours.de


Geldwechsel

100 EURO ergeben ca. 1000 Yuan, 100 USD ergeben ca. 821 Yuan. Geldwechsel in allen Touristenhotels kommissionslos möglich. Banken gibt es in jedem noch so kleinen Ort. VISA und MasterCard werden in den bekannten Grosshotels und modernen Shopping Centern akzeptiert.


Treibstoffversorgung

Sehr dichtes Tankstellennetz mit modernen Tankstellen. Ausreichende Versorgung auch in entlegenen Gebieten. Diesel überall erhältlich. Die Preise schwanken zwischen 3,13 Y (32 EURCent) und 3,70 Y (37 EURCent). Dieselqualität in der Regel schlecht.


Lebensmittel

Grosse Supermarkets und Warenhäuser wie in Russland oder der Mongolei haben wir auf dieser Reise mit Ausnahme der Millionenstädte Hohehot und Urumqi nicht angetroffen. In kleinen Krämerläden sind nur elementare Bedürfnisse zu decken. Märkte sind in kleinen Orten oft nicht vorhanden und wenn, ist das Angebot sehr beschränkt. Brot gibt lediglich bei uygurischen Bäckern in Xinjiang am Strassenrand zu kaufen oder in den modernen Shopping Center der Grossstädte, dort aber in allen Variationen (Baguettes bei Carrefour in Urumqi!). Obst wird der Jahreszeit entsprechend in unterschiedlicher Qualität angeboten. Das Preisniveau ist immer niedrig. Es kann aber vorkommen, dass man als Tourist einen Sonderpreis bezahlen soll. Also handeln!


Restaurants

Als begeisterte Wiener-Schnitzel-Esser haben wir uns in China extrem schwer getan, eine essbar erscheinende Speise zu finden. Abseits der Grossstädte begann das Problem schon bei der Auswahl eines vertrauenswürdig erscheinenden Lokals. Die wahren Probleme entstanden aber erst nach Vorlage der hunderte Gerichte umfassenden chinesischen Speisekarte. Eine Auswahl, auch an Hand von in Vitrinen präsentierter Speisebeispiele, ist nur auf gut Glück möglich oder mit Hilfe des 'Point it' - Buches, in dem verschiedene Speisen abgebildet sind. In der Regel kostet ein normales Abendessen für zwei Personen nicht mehr als 30-40 Yuan (3-4 EUR). Zu unserer grossen Überraschung hatten wir nur ein einziges Mal Darmprobleme, trotz der wenig vertrauenswürdig erscheinenden Hygiene in vielen Lokalen.


Übernachtungsmöglichkeiten

Im Gegensatz zu Russland und zur Mongolei mussten wir im Grunde stets in Hotels übernachten, von den langen Strecken durch die Gobi und Qaidam abgesehen, wo es keine Unterkunftsmöglichkeiten gab. Dabei wäre freiem Übernachten abseits der Strasse des öfteren nichts im Wege gestanden, hätte unser Reisebegleiter eine entsprechende Ausrüstung mitgeführt (zumindest Schlafsack oder Decke). Er hätte dann unser Zelt nutzen können. 3-Sterne-Hotels gibt es (in unterschiedlichem Zustand) in fast jedem Ort. Der Preis für das Doppelzimmer liegt bei 150-300 Y (15-30 EURO) und ist verhandelbar. Die DZ-Preise der internationalen Grosshotels (in Hohehot und Urumqi) liegen bei 500-600 Y oder beliebig darüber und sind stark saisonabhängig.


Strassenzustand, Orientierung

Dass China ein Land im Umbruch ist, bekommt man Tag für Tag auch an den nicht endenwollenden Strassenbaustellen vorgeführt. Alte Fernverkehrsstrassen werden auch in entlegenen Gebieten (Gobi, Qaidam) durch supermoderne Überlandstrassen oder Autobahnen ersetzt. Der Verkehr quält sich währenddessen über katastrophal schlechte Ausweichrouten dahin, meist durch tiefe Sandstaublöcher erschwert. Viele der alten Strassen sind durch die hohe Belastung mit sehr dichtem LKW-Verkehr total uneben, verdrückt und schlaglochgespickt. Stellenweise hat die Verkehrsüberlastung ein unglaubliches Ausmass angenommen, so z.B. auf der Strecke Jining-Hohehot, wo ein in beiden Richtungen stehender LKW-Verkehr von 90 km Länge zu erleben war. Dichter Stau kommt oft dadurch zustande, dass die LKW-Fahrer einfach am Steuer einschlafen und die nachfolgenden LKW nicht an ihnen vorbei können (3 Mal erlebt auf 10 km Strecke!)
Die Orientierung ausserhalb der Städte ist einfach, wenn man chinesische Strassentafeln lesen kann. Wenn nicht, hat man Probleme, die man nur mit dem GPS und einem guten Orientierungssinn lösen kann. Die verwendeten Karten waren nur bedingt eine Hilfe, da Ortsnamen oft unterschiedlich verwendet werden und die Karten ohnedies nicht sehr genau sind, nicht zuletzt wegen der regen Strassenbautätigkeit. Es empfiehlt sich, Strassenkarten mit Ortsbezeichnungen in chinesischer Schrift zusätzlich zu benutzen. Sehr hilfreich ist die Angabe der Nummer der Landstrasse auf jedem Kilometerstein.
Innerhalb der Städte sind nur sehr selten (chinesische) Hinweistafeln für den Fernverkehr vorhanden. Mit den in den LP-Führern enthaltenen Stadtplänen kommt man aber ganz gut zurecht.


Verständigung

Wir haben nur recht freundliche Chinesen getroffen, die uns gerne und ausgiebig mit Auskünften geholfen hätten, wäre dies nicht zumeist an Sprachproblemen gescheitert. So konnten wir keine Chinesen verständlichen Fragen stellen oder, wenn dies doch einmal gelang, konnten wir die ausgiebige Antwort nicht verstehen. Es ist also so gut wie IMMER und ÜBERALL davon auszugehen, dass es niemanden gibt, der ein wenig Englisch spricht, von Personal in internationalen Hotels, Luxusrestaurants oder modernen Shopping Centern abgesehen. Ein Fremdsprachen sprechender Reisebegleiter ist daher von allergrösster Wichtigkeit! Stellt man aber kurze Fragen, unterstützt durch Hilfsmittel wie Strassenkarten mit chinesischen Ortsbezeichnungen, wird man dennoch oft Erfolg haben und eine klare Antwort erhalten.


Polizeikontrollen

Trotz merkbarer Polizeipräsenz, vor allem auf Landstrassen, keine Fahrzeug- oder Personenkontrollen, jedoch hin und wieder Geschwindigkeitskontrollen, bevorzugt in den 40 km/h-Zonen vor und nach den Ortskernen. 70 km/h statt der vorgeschriebenen 40 km/h kostet 100 Yuan, die an Ort und Stelle kassiert werden. Sicherheitsgurte müssen angelegt sein.


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Kasachstan


Grenzformalitäten

Die Einreise in Qorghas gestaltete sich absolut problemlos, korrekt und freundlich. Benötigt wird lediglich ein Touristenvisum, das seit 15.2.2004 ohne Einladungsschreiben (Visa Support Letter) von den Konsulatsabteilungen der Botschaften ausgestellt wird.
Der Zollbeamte half beim Ausfüllen der Zolldeklaration (zweifach, ein Exemplar erhält der Reisende), in die auch das Fahrzeug eingetragen wird. Ein Carnet ist somit nicht erforderlich. Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung wurde nicht verlangt.
Geldwechsel bei der Bank auf kasachischer Seite, wenn nicht schon bei chinesischen Wechslern getauscht wurde.
Die Ausreise nach Uzbekistan bei Keles erfolgte schnell und ohne Schikanen. Die Zolldeklaration wurde nicht eingezogen, dies tat dann der uzbekische Zoll!


OVIR

Trotz der neuen, erleichterten Bestimmungen zur Erlangung eines Touristenvisums besteht nach wie vor die strenge Pflicht, sich innerhalb von 5 Tagen (oder 3 Werktagen) nach Einreise bei der Meldebehörde OVIR registrieren zu lassen. Andernfalls ist mit deftigen Geldstrafen zu rechnen. Die Registrierung muss nur einmal erfolgen und gilt fuer das ganze Land während des erlaubten Aufenthaltzeitraums. Mit der Melde-Registrierung erhält man gleichzeitig die 'Migrationskarte'. Die Hotels können die OVIR-Anmeldung nicht mehr übernehmen. Man muss sich schon selbst bemühen oder eine geeignete Touristikfirma damit beauftragen. Wir baten TEAM-Travel in Almaty (Kurmangazy 83, mobile 300 755 0493) um Hilfe. Der Service kostete 3000 Tenge pro Pass, dafür erhielten wir noch am gleichen Tag die Registrierung. Zu unserem Erstaunen wurde unterwegs und bei der Ausreise weder nach der OVIR-Registration noch nach der Migrationskarte gefragt.


Geldwechsel

In Almaty viele Wechselmöglichkeiten bei Wechselstuben, Banken und Hotels. 100 USD ergeben 13.500 Tenge. 100 Euro bringen 16.700 Tenge. Wechselbestätigungen werden nicht benötigt. Bargeld kann auch bei VISA-Automaten behoben werden. VISA und MasterCard werden in grösseren Hotels und modernen Shopping Centern akzeptiert.


Treibstoffversorgung

Dichtes Tankstellennetz, ausserhalb Almatys oft nur altertümliche Tankstellen russischen Stils. Dieselpreis: ca. 35 Tenge (ca. 22 EURCent). Dieselqualität gut.


Lebensmittel

Sehr gute Einkaufsmöglichkeiten vor allem in Almaty. Hier sind besonders zwei Supermarkets zu nennen, die ein umfassendes Angebot aller erdenklichen Lebensmittel führen: im Süden der Stadt, nahe dem Zentralmuseum, das RAMSTOR und in zentraler Lage in der Töle Bi Strasse das SILKWAY. Kaum Einkaufsmöglichkeiten am Lande, sieht man vom Grundbedarf ab. Obst und Gemüse am Strassenrand oder auf dörflichen Märkten. Brot (russischer Art) in kleinen Krämerläden am Lande, frischgebackenes, einheimisches Fladenbrot ist nur selten zu finden.


Übernachtungsmöglichkeiten

Generell total überhöhte Zimmerpreise in Almaty. Kleine Substandard-Zimmer im zentral gelegenen Kaszhol-Hotel kosten 6000 Tenge. Im renovierten Shimkent-Hotel (in Shimkent) konnte der Preis eines grosszügigen DZ von 10.000 auf 7.000 Tenge heruntergehandelt werden. Ansonsten ist es durchaus lohnenswert, schöne Übernachtungsplätze in der Natur zu suchen und zu nutzen.


Strassenzustand, Orientierung

Die Strassen der von uns befahrenen Route erwiesen sich durchwegs als gut. Es handelte sich um breite, wenn auch alte, Fernverkehrswege (Magistralen) ohne Schlaglöcher, wenn auch manchmal etwas uneben. Diese erlauben nach europäischen Massstäben meist nur eine Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h. Die Mehrzahl der der kasachischen Fahrer ist aber eher mit der doppelten Geschwindigkeit unterwegs. Die Orientierung gestaltet sich einfach, da genügend Wegweiser (auch in lateinischer Schrift) zu finden sind. Manche Tafeln sind aber nicht mehr lesbar. Kaum Wegweisung innerhalb der Städte.


Kontrollen

Passdaten und Autokennzeichen wurden nur einmal, an einem fixen Kontrollposten zwischen Taras und Shimkent, notiert. Mit Radarüberwachung der Geschwindigkeit, meist im Aussenbereich der Städte, ist zu rechnen. Keine Kontrolle der OVIR- Registration. Allerdings hörten wir von einem Motorradreisenden, dass sich in Almaty eine Dreier-Gruppe martialisch uniformierter, schwer bewaffneter Männer an ihn heranmachte, um ihn in schikanöser Weise zu kontrollieren.


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Uzbekistan


Grenzformalitäten

Die Einreise in Keles gestaltete sich absolut problemlos, korrekt und freundlich. Benötigt wird lediglich ein Touristenvisum, das wir ohne Einladungsschreiben (Visa Support Letter) vor der Abreise in Wien erhielten.
Der Zollbeamte half beim Ausfüllen der Zolldeklaration (zweifach, ein Exemplar erhält der Reisende). Das Fahrzeug haben wir sicherheitshalber zusätzlich eingetragen. Kurze Fahrzeugkontrolle, einschliesslich Öffnen einer der sechs Transportkisten. Carnet nicht erforderlich. Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung wurde nicht verlangt.
Bei der Ausreise mussten neue Zolldeklarationen ausgefüllt werden. Die bei der Einreise ausgefüllten Deklarationen interessierte niemand. Keine Kontrolle der ausgeführten Devisen. Die Meldebestätigungen der Hotels wurden nicht kontrolliert.


OVIR

Die Melde-Registration wird von den Hotels übernommen. Als Bestätigung erhält man einen kleinen Zettel mit den Meldedaten, der aufgehoben werden muss.


Geldwechsel

US-Dollars werden zum Kurs von 1 USD gleich 1000 SUM bei offiziell zugelassenen 'Exchange Offices' gewechselt. Geringfügig besserer Kurs bei Banken (1020 SUM).


Treibstoffversorgung

Tankstellennetz sehr lückenhaft, vor allem was die Dieselversorgung betrifft. Dieselpreis: ca. 310 SUM (ca. 25 EURCent).


Lebensmittel

Sehr gute Versorgung mit Lebensmitteln aller Art. In Tashkent viele moderne Supermarkets mit dem üblichen Angebot internationalen Standards. Darüber hinaus unzählige Läden mit kleinerem Angebot. In Tashkent, den grösseren Städten aber auch in den kleineren Orten gibt es Bazare unterschiedlicher Grösse mit einem z.T. überwältigenden Angebot an Obst und Gemüse. Das schmackhafte Fladenbrot wird ofenfrisch überall angeboten.


Übernachtungsmöglichkeiten

Seit unserem letzten Besuch Uzbekistans in 2002 haben sich die Hotelpreise deutlich erhöht. In Tashkent beginnen DZ-Preise von 2-Sterne-Hotels (mit A/C) bei etwa 40 USD. In Samarkand muss mit etwa 60 USD oder darüber gerechnet werden. B&B-Unterkunft bei Familien sind dort sehr empfehlenswert (ca. 50 USD, bei schönem Komfort). Im Prinzip kann unterwegs bei jedem einfachen Gasthaus (Chaykhana), auch im Auto, übernachtet werden. Man wird stets herzlich willkommen geheissen.


Strassenzustand, Orientierung

Die Strassen der von uns befahrenen Route erwiesen sich durchwegs als relativ gut. Es handelte sich streckenweise um 4-spurige Autobahnen aus Sowjetzeiten. Diese erlauben nach europäischen Massstäben meist eine Maximalgeschwindigkeit von 100 km/h. Die Orientierung gestaltet sich einfach, da genügend Wegweiser in lateinischer Schrift zu finden sind. Jedoch kaum Wegweisung innerhalb der Städte.


Kontrollen

Passdaten und Autokennzeichen wurden einige wenige Male an fixen Kontrollposten notiert. Radarüberwachung der Geschwindigkeit haben wir nicht feststellen können, auch nicht in Tashkent, wo auf den vielen fast leeren Avenuen sehr rasant gefahren wird. Die Polizei an den fixen Kontrollposten entlang der Hauptverkehrsstrassen hat demonstrativ Radarpistolen herumliegen, wendet sie aber offensichtlich nicht an. Keine Kontrolle der OVIR-Registration.


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Turkmenistan


Visa

Zum Bereisen Turkmenistans ist ein Visum zwingend erforderlich. In Frage kommen entweder ein Touristenvisum oder ein Transitvisum.
Das Touristenvisum wird nur nach Vorlage eines vom turkmenischen Aussenministeriums beglaubigten Einladungsschreibens z.B. von einer turkmenischen Reisagentur erteilt. Die Genehmigungsprozedur dauert etwa 14 Tage oder mehr. Man wendet sich hierzu am besten per email an eine renommierte Reiseagentur wie AYAN in Ashgabat, das routinemässig und zuverlässig solche Vorgänge bearbeitet.

eMail:       ayan@online.tm
Webseite: www.ayan-travel.com/

Liegt die Beglaubigung des Einladungsschreibens vor, wird dieses von AYAN direkt an das Konsulat gefaxt, welches das Visum erteilen soll. Unterwegs zwingend einzuhalten sind die im Visum vermerkte Reiseroute sowie die Übernachtungsorte.
Das Transitvisum wird innerhalb von 10 Arbeitstagen nach Beantragung ohne Einladungsschreiben ausgestellt. Es gilt für eine Durchfahrt innerhalb von 5 Tagen. Zur Beantragung (Turkmenische Botschaft in Tashkent: Mirobot 10) wende man sich rechtzeitig, um die Wartezeit zu vermeiden, an eine renommierte, bekannte Reiseagentur wie Asia Travel in Tashkent.

eMail:      attour@online.ru
Webseite: www.asia-travel.uz/

Erfahrungsgemäss ist nicht jede Reiseagentur (wie z.B. jene von David Berghof in Almaty) in der Lage oder willens, diesen (kostenpflichtigen) Service zuverlässig und mit der nötigen Professionalität zu erledigen!


Grenzformalitäten

Bei der Einreise stellt die Grenzpolizei per Computer pro Pass eine Ausreisekarte aus (Kosten: 10 USD). Die Transportpolizei erteilt Fahrgenehmigung für das Fahrzeug nach Vorlage von Bestätigungen für Fahrzeugdesinfektion (1 USD), Einreise und Transit (30 USD), Kompensation für niedrige Treibstoffkosten (48 USD), Kfz-Haftpflichtversicherung (35 USD) und Bezahlung der Bearbeitungsgebühr für die Fahrgenehmigung (5 USD). Beim Durchlaufen der verschiedenen Stationen wird von den Beamten freundlich Hilfe geleistet. Schliesslich noch Ausfüllen der Zolldeklaration (2-fach) und Fahrzeugkontrolle. Gesamtkosten bei der Einreise (2 Personen): 139 USD. Zuletzt noch Registration des Fahrzeugs bei zwei unterschiedlichen Dienststellen.
Bei der Ausreise an der Fähre in Turkmenbashi sind Transportpolizei, Zoll (Fahrzeug und Zolldeklaration) und die Grenzpolizei (Ausreisekarte) zu absolvieren. Im Prinzip entstehen hier keine weiteren Kosten.
Ein- und Ausreiseformalitäten sind klar geordnet und können trotz Sprachproblemen unschwer erledigt werden.


Fähre Turkmenbashi - Baku

Diese Fährverbindung wird von 7 azerbaijanischen Schiffen bedient, die für den Frachtverkehr per Eisenbahn (meist Tankwaggons mit Erdöl) von Turkmenistan nach Azerbaijan (!) bestimmt sind. Sie können, je nach Art und Gewicht der zu transportierenden Eisenbahnwaggons, bis zu 70 Fahrzeuge und 200 Passagiere zusätzlich aufnehmen.
Die Einschiffung erfolgt in Turkmenbashi im Fährhafen, etwa 6 km vor dem Ortszentrum gelegen. Zufahrt bei Abzweig von Hauptstrasse Ashgabat-Turkmenbashi an kleinem Hinweisschild 'PAROM' kurz vor Polizeisperre, welche die Fahrzeugdaten registriert.
In Baku befindet sich die Anlegestelle der Fähre etwas versteckt ca. einen Kilometer östlich des 16-stöckigen Grosshotels Absheron.
Es gibt keinen festen Fahrplan. So kann es vorkommen, dass an einem Tag überhaupt keine Fähre verkehrt (z.B. wegen zu starkem Wind). In der Regel gibt es aber jeden Tag mindestens eine Abfahrt, gelegentlich sogar bis zu vier Abfahrten. Es ist nicht garantiert, dass die Fähre alle wartenden Passagiere mitnimmt, eventuell nur einen Bruchteil der maximal möglichen 200. Um das Fahrzeug an Bord zu bekommen, bedarf es der Genehmigung des Kapitäns, der nach Anlegen der Fähre zum Hafengebäude kommt. Zunächst verlangte der Hafenkapitän von uns die Vorlage einer schriftlichen Mitnahmebestätigung durch den Kapitän der Fähre. Dann reichte auch dessen mündliche Zusage. Diese Genehmigung wird, wie wir hörten, von manchen Kapitänen erst nach einem Bestechungsgeld von 50 USD erteilt. Wir erhielten die Genehmigung auch ohne dem.
Sobald die Genehmigung vorliegt, muss dies der Hafenbehörde gemeldet werden. Diese erteilt dann, nach Zahlung einer Hafengebühr von 132 USD, die Erlaubnis zur Verschiffung des Fahrzeugs und des Kaufs des Tickets für das Fahrzeug. Wir zahlten diese offizielle Hafengebühr aber nicht. Da laut Hafenkapitän die Kassa angeblich geschlossen war und wir nicht einzahlen könnten, erklärte er sich bereit, die Erlaubnis auch so, gegen eine 'Anerkennungsgebühr' von 50 USD (ohne Quittung) zu erteilen. Jetzt konnte also (3 Stunden) angestanden werden, um die Tickets zu erwerben. (ca. 50 drängelnde Passagiere kämpfen währenddessen miteinander um den besten Platz vor dem Schalter).
Parallel hierzu musste die Transportpolizei aufgesucht werden, um die Fahrgenehmigung vorzulegen. Dabei wurde festgestellt, dass sich der Beamte bei der Einreise bei der Kostenberechnung geirrt habe und wir daher 25 USD (ohne Quittung) nachzuzahlen hatten. Erst dann erhielten wir das OK, den Zoll zur weiteren Behandlung unseres Ausreisebegehrens aufzusuchen. Dort zweimalige Registrierung des Fahrzeugs nach Überprüfung der Papiere. Bei Vorlage der Zolldeklaration wird verlangt, ein gleiches Formular noch einmal auszufüllen, wozu wir uns weigern.
Inzwischen konnten die Tickets erworben werden (45 USD pro Person, 132 USD für das Fahrzeug). Bezahlung an der Devisenkasse, die (natürlich) nicht geschlossen war. Zur Einzahlung mussten 15 (fünfzehn) Unterschriften geleistet werden. Die Tickets erhielten wir dann nach Vorlage der Einzahlungsbestätigung als die allerletzten Passagiere.
Mit den Tickets zur Grenzpolizei. Vorlage der Pässe und Ausreisekarten. Alles wird noch einmal mühsam in den Computer gehackt.
Vorführung des Fahrzeugs beim Zoll. Kontrolle mit Hund. Nochmalige Passkontrolle bei Auffahrt auf das Schiff. Dort erwartet uns schon die Stewardess, die uns eine 'Luxuskabine' (statt der gebuchten Sessel) für weitere 10 USD anbietet. Wir akzeptieren.
Die Überfahrt dauert etwa 14 Stunden (bei 11-14 kn).

Fazit:
Freundliche Beamte, die uns immer wieder Mut machten, hilfsbereite Passagiere, die sich rührend um uns kümmerten und uns bei Verständigungsproblemen halfen, gaben uns die Kraft, die nervenaufreibende Prozedur durchzustehen. Denn das Problem liegt auf der Hand: Sollte die vom Transitvisum gesetzte Frist zur Ausreise auch nur um wenige Minuten (!) überzogen werden, etwa durch gezielten Boykott der Abfertigung zur Erzielung von Schmiergeldern, droht Schlimmstes, etwa Verhaftung und Zahlung hoher Geldstrafen. Wir hatten immerhin noch 2 Reservetage, die wir aber nicht in Anspruch nehmen mussten.


Kontrollen unterwegs

Auf der 1290 km langen Transitroute von Uzbekistan zum Kaspischen Meer mussten wir 33 (dreiunddreissig) Kontrollen an fest installierten Kontrollposten über uns ergehen lassen. Dabei handelte es sich um schriftliche Registrierungen, Passkontrollen und Geldforderungen. Registrierungen kann man nicht entgehen, Passkontrollen erfolgen oft nur aus Schikane, Langeweile oder Neugier der geistig minderbemittelten Kontrollorgane. Hier kann man sich manchmal weigern und ohne Kontrolle einfach davonfahren. Geldforderungen müssen und können sehr deutlich zurückgewiesen werden. Es sind meist junge, abgerissene Gestalten, die diese Forderungen stellen.
Die Kontrollen erfolgen ganz gezielt und treffen genauso einheimische Autofahrer, deren Fahrzeuge sehr oft auch gefilzt werden. Dies ist ein sichtbares Zeichen für die geheime Opposition im Lande des egomanen, eitlen, unfähigen 'Turkmenbashi'.


Geldwechsel

An der uzbekischen Grenze erhielten wir nichtsahnend für einen USD 10.000 Manat. Dies ist der offizielle Wechselkurs. 15.000 Manat für einen USD kann man auf dem Schwarzmarkt erzielen, vorzugsweise in guten Restaurants. Man bestellt zu diesem Zweck ein Gericht, das in USD (statt der in Rechnung gestellten Manat) bezahlt wird. Als Wechselgeld erhält man dann ganz diskret den Differenzbetrag in Manat zum günstigen Wechselkurs!


Treibstoffversorgung

Recht dünnes Tankstellennetz, auch auf der Transitroute. Beim Tanken wird man meist bedient. Nicht jede Tankstelle, vor allem die kleinen, führen Diesel. Nur einige wenige moderne Grosstankstellen.
Dieselpreise:
In Turkmenabad (uzbekische Grenze): 1000 Manat (ca. 8 EURcent pro Liter bei offiziellem Wechselkurs, bei Schwarzmarktkurs ca. 5 EURcent). Sonst, z.B. in Ashgabat oder Turkmenbashi: 300 Manat (ca. 3 EURcent, bzw. 2 EURcent).
Gute Dieselqualität, also unbedingt volltanken!


Lebensmittel

Völlig unzureichende Einkaufsmöglichkeiten, die Hauptstadt Ashgabat ausgenommen.


Übernachtungsmöglichkeiten

Ausserhalb von Ashgabat praktisch keine akzeptablen. Allerdings sind die Zimmerpreise der internationalen Grosshotels (z.B. Sheraton) in Ashgabat nur für Geschäftsleute bezahlbar. Die meisten Mittelklassehotels bieten zum Preise von 50 oder 60 USD pro DZ nur schäbige Absteigen. Am Lande ist absolute Fehlanzeige. Eventuelle Übernachtungsmöglichkeit auf den wenigen TIR-Parkplätzen oder an geeigneten Chayhanas.


Strassenzustand, Orientierung

Die Transitroute von Uzbekistan nach Turkmenbashi erwies sich streckenweise als relativ gut. Abgesehen von der neuen 120 km langen Autobahn von Ashgabat Richtung Westen, handelt es sich um eine meist breite Hauptstrasse aus Sowjetzeiten im Urzustand. Diese erlaubt nach europäischen Massstäben eine Maximalgeschwindigkeit von 90 km/h. Einheimische Autofahrer sind nicht selten mit der doppelten Geschwindigkeit unterwegs, was eine erhebliche Gefahr darstellt. Die Orientierung ist durch das Fehlen von Hinweistafeln auch an kritischen Stellen sehr erschwert. Keinerlei Wegweisung innerhalb der Städte.


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Azerbaijan


Visa

Die benötigten Touristenvisa sind leicht an den Botschaften erhältlich. Gefordert wird der Nachweis einer Hotelbuchung für den gesamten Zeitraum des Aufenthaltes. Es wird von der Erfüllung dieser Forderung abgesehen, wenn plausibel nachgewiesen wird, dass eine Buchung zum Zeitpunkt der Visabeantragung nicht möglich ist. Im Visum ist ein genaues Einreisedatum angegeben. Wir haben die Einreise um einige Tage verspätet angetreten, ohne Probleme.


Grenzformalitäten

Unproblematische Einreise am Grenzübergang im Hafen von Baku. Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung kostet 15 USD, die 'Road Tax' weitere 15 USD. Devisenerklärung auf englisch-sprachigem Formular. Das Einfuhrverbot von azerbaijanischer Währung wird regelmässig scharf kontrolliert, ebenso die Einhaltung der Devisenbestimmungen. Schliesslich noch Registrierung des Fahrzeugs am Ausgang des Zollgeländes.
Völlig stressfreie und problemlose Ausreise am Grenzübergang Balaken. Dieser wird offensichtlich nur von Einheimischen genutzt (3 Fahrzeuge vor uns).


Geldwechsel

Der USD ist Nebenwährung in Aserbaijan. In Banken, Wechselstuben (oft in normalen Geschäftslokalen untergebracht), aber auch an Tankstellen besteht die Möglichkeit, USD in MANAT zu tauschen, oder MANAT in USD zurückzutauschen. Die besten Kurse bieten Banken. Nur geringfügig schlechter die Kurse der Wechselstuben. Tankstellen, vor allem jene am Land, bieten den schlechtesten Kurs. Bei Banken erhält man derzeit für 1 USD 4.900 Manat.


Treibstoffversorgung

Nicht sehr dichtes Tankstellennetz. AZPETROL ist mit modernen, gut gemanagten Grosstankstellen im ganzen Lande vertreten, bietet aber Diesel zu sehr unterschiedlicher Qualität.
Dieselpreis pro Liter: 800 Manat (ca. 13 EURcent), bei AZPETROL 750 Manat.


Lebensmittel

Das übliche, umfassende Grossstadtangebot in Baku. Am Lande nur kleine Läden oder Bazare, in denen Getränke, Brot, Obst und Gemüse in unterschiedlicher Vielfalt bereitgehalten werden. Relativ gehobenes Preisniveau.


Übernachtungsmöglichkeiten

In Baku bietet sich als einzig gute und preisgünstige Unterkunft das riesige Grosshotel Absheron an der Uferparkanlage nahe des Fährhafens an. (schönes DZ mit A/C und Bad ab 50 USD). Am Lande sind akzeptable Hotels eher dünn gesät. AZPETROL betreibt an manchen ihrer Tankstellen Motels mit sehr preiswerten Zimmern (13 USD für DZ mit Bad und A/C), so z.B. in Qazak, Sheki, Balakan und Qusar. Es lassen sich auch sehr schöne Übernachtungsplätze in der Natur finden.


Strassenzustand, Orientierung

Die von uns befahrenen Strassen erwiesen sich als akzeptabel bis gut. Wenig Orientierungsschwierigkeiten, es gibt Hinweisschilder, allerdings nicht in Baku.


Polizeikontrollen

Eine unglaubliche Zahl an Verkehrspolizisten macht den Autofahrern in Baku das Leben zur Hölle. Es wird nach Lust und Laune angehalten, und - wie wir hörten - verstärkt an Freitagen und Samstagen, wenn die schlechtbezahlten Polizisten Geld für das Besäufnis am Wochenende einsammeln. Am Lande sahen wir bis auf eine Kontrolle (bei der Einfahrt ins Zollgrenzgebiet) keinen Polizisten.


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Georgien


Grenzformalitäten

Einreise innerhalb von 15 Minuten am kleinen Grenzübergang Lagodekhi mit in Tashkent am Tag der Beantragung erhaltenem Touristenvisum. Registrierung des Fahrzeugs durch den Zoll. Keine Zolldeklaration, keine Durchsuchung des Fahrzeugs. Kfz-Versicherung wurde nicht verlangt, Road Tax musste nicht nicht bezahlt werden. Wie sich bei der Ausreise in Vale herausstellte, fehlten uns dann zwei wichtige Papiere der Transport Section (road tax und load service). Das hatte zur Folge, dass uns die Ausreise in die Türkei verweigert wurde und wir nach Lagodekhi zurückfahren sollten, um dort diese Papiere zu holen!
Ein Anruf in Lagodkhi ergab dann, dass man uns für Diplomaten hielt, für die dieser Grenzübergang ausschliesslich nutzbar sei. Wir konnten die Rückfahrt zum Einreiseort dadurch verhindern, dass wir die Road Tax (60 Lari) nachentrichteten, allerdings in die Privattasche des Zollamtsleiters in Höhe von 50 USD!


Geldwechsel

Keine Wechselmöglichkeit an der Grenze in Lagodekhi und unterwegs bis Tbilisi. Bester Tauschkurs bei Banken: 1 USD bringt dort ca. 1,86 Lari, bzw. 1 EUR ca. 2,20 Lari. In Tbilisi viele Wechselstuben mit geringfügig schlechterem Kurs.


Treibstoffversorgung

Viele moderne Tankstellen in Tbilisi, am Lande oft nur uralte Primitivtankstellen.
Dieselpreise: 0,85-1,10 Lari (39-50 EURcent).


Lebensmittel

Mit Ausnahme der wenigen grossen Supermarkets in Tbilisi, sehr unzureichende Versorgungsmöglichkeiten, vor allem am Lande. Selbst Grundnahrungsmittel sind dort oft nur schwer zu finden. Reichliches Obstangebot an den Landstrassen zu hohen Preisen.


Übernachtungsmöglichkeiten

Vielfältiges Hotelangebot in Tbilisi. Oft sind die Hotels aber nur schwer zu finden, bzw. verfügen nicht über einen Parkplatz. Zu empfehlen: Hotel Diplomat im südlichen Teil der Altstadt nahe Tavisuophleba Platz (Bolo Agmarti Str.4, Tel. 922088). Ein schönes DZ mit A/C, Bad und Frühstück kostet 60 USD. Abgeschlossener Parkplatz.
Mit Ausnahme von Touristenorten (z.B. Bakuriani) am Lande kaum Unterkunftsmöglichkeiten. Plätze in der Natur lassen sich oft finden.


Strassenzustand, Orientierung

Abgesehen von den grossen Durchgangsrouten (M5) zum Teil katastrophaler Strassenzustand. Die Orientierung wird durch viele Hinweisschilder (auch in lateinischer Schrift) sehr erleichtert. Keine Beschilderung in Tbilisi, aber dort keine Orientierungsprobleme.


Polizeikontrollen

Keinerlei Polizeikontrollen im ganzen Land, auch nicht in Tbilisi!


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Türkei


Grenzformalitäten

Unfreundliche Abwicklung der bürokratischen Einreiseformalitäten. Mit einem langen Laufzettel wird man zu den verschiedenen Amtsstuben geschickt. Niemand spricht Englisch. Kosten: 3 USD für Veterinär (keine Desinfektion, keine Untersuchung), 5 USD für nicht identifizierte Amtsstelle, 5 USD für türkisches Carnet. Benötigte Visa können notfalls an der Grenze erworben werden.
Zügige Ausreiseabfertigung an der neuen, internationalen Standards entsprechenden Grenzstation Hudut.


Geldwechsel

Für 1 USD erhält man 1,435 Millionen Türkische Pfund.
Für 1 EUR erhält man 1,750 Millionen Türkische Pfund.


Treibstoffversorgung

Überall moderne Grosstankstellen.
Dieselpreis pro Liter: ca. 1,6 Mio TL (ca. 0,92 EUR)


Lebensmittel

Auch am Lande gute Versorgung mit allen üblichen Lebensmitteln. In den Städten oft riesige Supermarkets mit einem überwältigenden Angebot.


Übernachtungsmöglichkeiten

Schöne Übernachtungsplätze in der Natur lassen sich fast immer finden.



Strassenzustand, Orientierung

Auch in der Osttürkei gut ausgebaute Strassen. Viele Fernverkehrsstrassen werden 4-spurig erweitert. Sehr gute Beschilderung, die die Orientierung sehr erleichtert.


Polizeikontrollen

Keine Polizeikontrollen im ganzen Land, von einigen wenigen Geschwindigkeitskontrollen abgesehen. Im Kurdengebiet nach wie vor eine Unzahl lästiger Anhaltungen.


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Griechenland


Grenzformalitäten

Zügige, gut organisierte Einreiseabfertigung. Ausreiseformalitäten am kleinen Grenzübergang Niki (Richtung Bitola) dauern gerade 3 Minuten!


Geldwechsel

Es gilt der EURO!


Treibstoffversorgung

Überall moderne Grosstankstellen.
Dieselpreis pro Liter: 71,4 bis 78,5 EURcent


Übernachtungsmöglichkeiten

Haben auf unserer Reiseroute durch Griechenland kaum freie Übernachtungsplätze gefunden, abgesehen von Parkplätzen an beliebten Stränden, die wir jedoch nicht nutzen wollten. Hin und wieder Campingplätze, westlich Thessalonikis jedoch keine. In Alexandroupoli, nahe der türkischen Grenze, zwei sehr schöne Campingmöglichkeiten (Beach Hotel Santa Rosa und der Zeltplatz der Gemeinde).


Strassenzustand, Orientierung

Autobahn (fertig oder -immer noch- in Bau) sowie gut ausgebaute Landstrasse, die Einheimische wie auch zurückreisende Gastarbeiter zu halsbrecherischer, wahnwitziger Fahrweise verleitet. Man kennt das bestens aus Zentralasien. Defensives Fahren ist (wie immer) geboten! Im allgemeinen keine Orientierungsprobleme dank guter Beschilderung. Manchmal fehlt aber doch der entscheidende Hinweis!


Polizeikontrollen

Keine Polizeikontrollen im ganzen Land, auch keine Geschwindigkeitskontrollen. Wir vermuten den Grund darin, dass alle Beamten zur Sicherung der Olympischen Spielen abkommandiert sind.


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Makedonien


Grenzformalitäten

Zügige Einreiseabfertigung ohne Wartezeit innerhalb weniger Minuten. Nur Kontrolle der Grünen Versicherungskarte.
Ausreiseformalitäten am kleinen Grenzübergang Sv. Naum (Richtung Pogradec/Albanien) dauern nur wenige Minuten!


Geldwechsel

1 EURO bringt 60 makedonische Denar. Keine Geldwechselmöglichkeit an der Grenze. In den Orten Wechselstuben, die darauf verzichten, die aktuellen Wechselkurse per Aushang bekanntzugeben. Der EURO wird überall gerne genommen.


Treibstoffversorgung

Dieselpreis pro Liter: 44.5 MKD, dies entspricht ca. 72 EURcent.


Übernachtungsmöglichkeiten

Kaum Stellplätze in der freien Natur zu finden. Zeltplätze haben wir nur am Ohrid See entdeckt, die in erster Linie von Dauercampern genutzt wurden.


Strassenzustand, Orientierung

Bis auf einige Neubaustecken nicht sehr gute Uralt-Strassen. Orientierung verbesserungsbedürftig, aber noch brauchbar.


Polizeikontrollen

Keine Polizeikontrollen angetroffen, auch keine Geschwindigkeitskontrollen.


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Albanien


Grenzformalitäten

Einreise ohne Visum. Dafür ist eine Einreisegebühr in Höhe von 10 EURO pro Person zu entrichten. Kontrolle der Grünen Versicherungskarte. Kilometerstand des Fahrzeugs wird in Zollpapier für das Fahrzeug vermerkt. Bei Ausreise werden vom Zoll weitere 4 EURO kassiert.


Geldwechsel

1 EURO bringt 120 Lek. Keine Geldwechselmöglichkeit an der Grenze. In Tirana Wechselstuben. Der EURO, auch Münzen, wird überall gerne genommen.


Treibstoffversorgung

Dieselpreis pro Liter: 85 Lek, in Tirana 90 Lek. Dies entspricht ca. 71 EURcent, bzw. 75 EURcent.


Übernachtungsmöglichkeiten

So gut wir keine Möglichkeiten zur Übernachtung in der freien Natur. Campingplätze praktisch nicht vorhanden. Was bleibt, sind Hotels, die in ihrer Zahl und Qualität sehr stark zugenommen haben.


Strassenzustand, Orientierung

Bis auf wenige Neubaustrecken (Tirana-Shkoder) absolut katastrophaler Strassenzustand. Eine Vielzahl von Baustellen erschweren den Verkehr zusätzlich. Orientierungsprobleme vor allem in den Städten, wo die Beschilderung absolut unzureichend ist.


Polizeikontrollen

Starke Polizeipräsenz im ganzen Land, jedoch kaum Kontrollen.




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